NGG stellt Forderungen für Stärkung regionaler Fleischproduktion
Saarbrücken, den 17. Juli 2020
Die Gewerkschaft Nahrung- Genuss- Gaststätten (NGG), Region Saar, begrüßt die geplante Stärkung der regionalen Fleischherstellung, stellt aber Forderungen. Eine Förderung mit Steuergeldern und durch die Politik muss mit einer Vorbildfunktion bei Aufzucht, Haltung, Schlachtung und Arbeitsbedingungen einhergehen.
Mark Baumeister, Geschäftsführer der Gewerkschaft NGG, Region Saar:
„Im Saarland gibt es nur einen Fleischverarbeiter mit Tarifvertrag und Betriebsrat, viele Betriebe nutzen intensiv Werkverträge und Leiharbeit. Die vom saarländischen Landwirtschaftsministerium vorgeschlagene und praktizierte Stärkung der regionalen Fleischvermarktung muss zwingend mit einer ganzheitlichen Verbesserung der Aufzucht, Haltung, Schlachtung und Arbeitsbedingungen einhergehen. Im Sinne einer stressarmen Schlachtung sind kurze Transportwege auf jeden Fall zu begrüßen. Wenn regionale Schlachtbetriebe aber Fördermittel oder Ansiedlungshilfen erhalten, dann sind der Verzicht auf Werkverträge und auch Leiharbeit, die Einhaltung von tariflichen Arbeitsbedingungen und Mitbestimmung Grundvoraussetzung. Dafür erwarten wir vollen Einsatz von Seiten der Politik. Diesmal muss von Anfang an hingeschaut werden. Mit dem Motto „Hauptsache billig und lecker“ muss im Saarland endlich Schluss gemacht werden. Wer den „1- Euro- Fleischkäseweck“ hochhält, unterstützt weiter Tierleid und auch die Ausbeutung von Menschen. Wir brauchen eine Strategie, damit das Saarland endlich einmal Vorreiter wird.“