Arbeitsbedingungen müssen schnell verbessert werden, Fachkräftemangel verschärft sichNGG fordert Aufnahme der Tarifverhandlungen für das Gastgewerbe und Anpassungen der Corona-Maßnahmen

21. September 2021

Saarbrücken, den 21. September 2021

Die Gewerkschaf NGG, Region Saar, begrüßt die Forderungen des DEHOGA Saarland e.V. nach einer Anpassung der Corona- Schutzmaßnahmen.

Mark Baumeister, Geschäftsführer der NGG- Region Saar:

Das Land darf hier nicht auf der Stelle treten, sondern muss schnell praxisnahe Antworten liefern. Das Ende der Außengastronomie ist wetterbedingt absehbar. Wir haben nicht noch mehr Zeit zu verlieren.

Nach Angaben des statistischen Bundesamts sank die Anzahl der Übernachtungen im Beherbergungsbetrieben im ersten Halbjahr 2021 auf 76 Millionen – ein Minus von 35 Prozent im Vergleich zum krisengeprägten Vorjahreszeitraum und 66 Prozent weniger als noch im ersten Halbjahr 2019. Im vergangenen Jahr hatte der Inlandstourismus bereits einen historischen Tiefstand verzeichnet, die Zahl der Übernachtungen war in der ersten Jahreshälfte pandemiebedingt etwa um etwa die Hälfte eingebrochen.

Als Reaktion auf die laufende Abwanderung von Fachkräften fordert die NGG die Arbeitgeber im Gastgewerbe dringend auf, einen Zukunftsplan zu vereinbaren und ihren Teil zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen zu leisten.

Baumeister weiter:

Im vergangenen Jahr sind bereits 275.000 Fachkräfte abgewandert, jede/r sechste hat die Branche verlassen. Insbesondere die Einkommensverluste durch Kurzarbeit haben dazu geführt, dass sich viele Beschäftigte beruflich umorientiert haben. Es ist fast unmöglich, sie zurückzugewinnen. Jetzt kommt es darauf an, dass das Gastgewerbe bei Löhnen und Arbeitsbedingungen attraktiver wird, um nach Besserung der Corona-Lage überhaupt noch Personal zu haben. In allen Bundesländern außerhalb des Saarlandes verhandeln wir bereits wieder. Wir wissen, dass die Lage vieler Betriebe nach wie vor schwer ist, gleichzeitig kommen neue finanzstarke Player auf den Markt. Jetzt sind die Arbeitgeber der Branche gefordert, ihre sozialpolitische Verantwortung wahrzunehmen und ihren Beitrag zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen zu leisten. Das kann und muss gemeinsam gelingen, sonst gehen in dieser Branche bald die Lichter aus.

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