Am vergangenen Sonntag wurden die Beschäftigten der World Food Trip GmbH & Co. KG, ein Betreiber veganer Foodtrucks in verschiedenen saarländischen Städten sowie des Restaurants „Venu Mangi“ am St. Johanner Markt, darüber informiert, dass der Betrieb nicht mehr wirtschaftlich arbeitet und stillgelegt werden soll. Zu diesem Termin hat die Geschäftsleitung gegenüber der Beschäftigten, des Betriebsrates sowie der zuständigen Gewerkschaft NGG versichert, dass die Dezember-Löhne noch sicher seien und man nun gemeinsam nach einer sozialverträglichen Lösung suchen möchte.
„Im Laufe dieser Woche haben wir verschiedene Gespräche geführt und zumindest eine Weiterführung der Gehaltszahlungen bis Ende März gefordert“, so Mark Baumeister, NGG-Geschäftsführer für das Saarland.
Ursapharm-Chef Holzer als Gesellschafter in der moralischen Pflicht
Als Minderheitsgesellschafter und langjähriger Investor agiert Ursapharm-Chef Dominik Holzer, der bereits seit einigen Monaten mit seiner „Madera Gastro GmbH“ auf den Gastronomiemarkt im Saarland drängt, u. a. mit dem Noya in Saarbrücken.
„Wir erwarten von Herrn Holzer, dass er seinem Image als sozialer Player im Saarland gerecht wird und den 60 Beschäftigten eine Perspektive über Weihnachten hinaus ermöglicht, damit es ein sauberes Ende für den Betrieb geben kann. Darüber hinaus erwarten wir von der Unternehmensgruppe ein glasklares Bekenntnis zu Mitbestimmung und Tarifbindung via Tarifvertrag“, so Baumeister weiter.
Befürchtungen, dass Insolvenz schon angemeldet werden müsste
Durch die neuerlichen Entwicklungen und ein der NGG vorliegendes Schreiben des Holzer-Anwalts sind die Löhne für den Monat Dezember nun offenbar doch nicht mehr sicher.
„Wenn das tatsächlich so ist, dann befürchten wir, dass bereits jetzt eine Insolvenz der Firma World Food Trip angemeldet hätte werden müssen. Die Belegschaft ist sehr verunsichert und das drei Wochen vor Weihnachten“, ärgert sich Tobias Wolfanger, NGG-Gewerkschaftssekretär und Betriebsbetreuer von World Food Trip. „Die Beschäftigten haben teils über viele Jahre das Unternehmen und sein veganes nachhaltiges Konzept gelebt und immer ihr Bestes gegeben. Da kann es nicht sein, dass man kurz vor dem Fest der Nächstenliebe alleine im Regen stehen gelassen wird. Das ist nicht das, was wir unter sozialer Verantwortung verstehen.“